Die Unternehmensbewertung

In einer Unternehmensbewertung wird der Unternehmenswert ermittelt: Wie Sie den passenden Marktwert Ihres Unternehmens bestimmen

Die Unternehmensbewertung ist keine einfache Aufgabe.

Genau gesehen gibt es nämlich keine rechtlich verbindliche Methode für die Firmenbewertung, die zu einem 100 % objektiven Ergebnis führt. Einen angemessenen Marktwert für Ihre Firma zu identifizieren, kann deshalb eine wahre Herausforderung darstellen.

Als Firmeninhaber*in haben Sie all die harte Arbeit im Hinterkopf, die Sie in den mühseligen Aufbau des Geschäfts gesteckt haben. In den meisten Fällen wird der Wert des Unternehmens von Verkäufern deshalb stark überschätzt.

Sie als Verkäuferin sollten sich bewusst sein, dass für Ihren Kaufinteressenten schlussendlich einzig und allein der reale Sachwert der Firma von Bedeutung ist. Ein Käufer will wissen, welche Erträge er von der Firma in der Zukunft erwarten kann. Seien Sie sich diesen Fakt bewusst und ermitteln Sie basierend auf einer objektiven Vorgehensweise einen realistischen Unternehmenswert. Dadurch haben Sie bessere Argumente in späteren Verhandlungsgesprächen und erleichtern sich den Verkaufsprozess ungemein.

Firmenwert als Grundlage für die Nachfolgeregelung

Die Bestimmung eines angemessenen Unternehmenswerts stellt das Fundament für den Verkaufsprozess dar. Der ermittelte Marktwert gibt Ihnen eine realistische Einschätzung über den zu erwartenden Verkaufspreis bei der Firmenübergabe.

Im Falle einer familieninternen Nachfolge dient der Firmenwert als ein geeigneter Übernahmepreis oder hilft bei der Bestimmung eines angemessenen Anrechnungswerts für die Firmenübergabe. Beim Verkauf an externe Kaufinteressenten unterstützt Sie der ermittelte Unternehmenswert bei den Preisverhandlungen.

Als Firmeninhaber*in sollten Sie unbedingt beachten, dass eine objektive und rationale Vorgehensweise bei der Bestimmung des Firmenwerts gefragt ist. Versetzen Sie sich in die Rolle von Kaufinteressenten und versuchen Sie Ihr Geschäft aus deren Sicht zu sehen.

Möglichkeiten für die Bestimmung des Unternehmenswerts

Es gibt verschiedene Ansätze für die Berechnung eines angemessenen Unternehmenswerts. Die häufigsten Verfahren sind:

Das Substanzwertverfahren

Bei der Berechnung des Substanzwertes werden alle Kosten berücksichtigt, die bei einer Replikation des Unternehmens entstehen würden. Im Vordergrund steht dabei der Verkehrswert aller Vermögensgegenstände, welche das Unternehmen besitzt.  Dazu zählen alle Handelsgüter und der Wert aller Betriebsgegenstände. Bestehende Schulden und Verbindlichkeiten der Firma werden ebenfalls berücksichtigt.

Dieses Bewertungsverfahren wird in der Regel nur bei chronisch unrentablen Unternehmen angewandt. Immaterielle Vermögenswerte des Betriebs spielen für die Berechnung des Substanzwerts keine grosse Rolle, weshalb das Unternehmen niedriger bewertet wird als bei anderen Vorgehensweisen.

Das Vergleichswertverfahren

Bei diesen Berechnungsverfahren wird der Unternehmenswert durch die Berücksichtigung von Vergleichsdaten ermittelt. Die gängigen Marktpreise von anderen Betrieben in derselben Branche werden dabei analysiert, um eine Auskunft zum Firmenwert zu geben.

Wird diese Methode der Werteinschätzung angewandt, ist es schwierig Verkaufspreise zu erzielen, die ausserhalb des branchenüblichen Handelspreises liegen. Dazu brauchen Sie wirklich überzeugende Gründe und müssen über exzellente Verhandlungsfähigkeiten verfügen. Dafür ist die Methode der Unternehmensbewertung simpel und einfach anwendbar. Nutzen Sie das Vergleichswertverfahren, um den Wert Ihrer Firma bereits grob einschätzen zu können.

Das Ertragswertverfahren

Dieses Verfahren wird am häufigsten angewandt für die Ermittlung eines angemessenen Verkaufspreises. Der Unternehmenswert basiert auf der Grundlage des zukünftigen Ertrags, den ein Käufer bei einer Firmenübernahme erwarten kann.

Mithilfe der Analyse des Unternehmensprofits der vergangenen Jahre und einer objektiven Marktprognose werden zu erwartende Gewinnerträge berechnet.

Die Praktiker-Methode

Die Praktiker-Methode ist ein Ansatz zur Bewertung von Unternehmen, der die Stärken sowohl der Substanz- als auch der Ertragswert-Methode kombiniert. Die Methode beginnt mit der Berechnung des Substanzwerts und des Ertragswerts des Unternehmens. Anschliessen werden beide Werte gewichtet und zu einem gewichteten Durchschnitt zusammengefasst.

Üblicherweise wird der Ertragswert doppelt gewichtet, während der Substanzwert einfach gewichtet wird. Diese Gewichtungen werden normalerweise aufgrund von Erfahrungen und Expertise innerhalb der Branche festgelegt.

Die Praktiker-Methode ist ein praktischer Ansatz, da sie die Vorteile beider Methoden nutzt und eine umfassendere Bewertung des Unternehmens ermöglicht. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass jedes Unternehmen einzigartig ist und dass die Gewichtungen, die für ein bestimmtes Unternehmen angemessen sind, nicht unbedingt für ein anderes Unternehmen angemessen sein müssen.

Welche Unterlagen Sie für die Unternehmensbewertung benötigen

Bei der Berechnung eines geeigneten Verkaufspreises müssen Sie relevante Dokumente für die erfolgreiche Firmenanalyse organisieren. Die wichtigsten Unterlagen sind:

  • Die Bilanz- und Erfolgsrechnung der vergangenen 5 Jahre
  • Kontoübersicht für die vergangenen 5 Jahre
  • Auflistung des Wareninventars und Lagerbestands
  • Auflistung aller Sachwerte des Unternehmens
  • Auflistung bestehender Schulden und Guthaben des Unternehmens
  • Auflistung aller vorhandenen Vermögenswerte des Unternehmens
  • Übersicht zu getätigten Investitionen der vergangenen 5 Jahre
  • Übersicht zu geplanten Investitionen für die nächsten 3 Jahre
  • Arbeitsverträge
  • Mietverträge
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